seilbahn.net | Projekte | Archiv | 2007-07-20

Innsbruck: Hungerburgbahn und Nordkettenbahn NEU

Es kommt das Siegerprojekt der STRABAG zur Ausführung. Geplant ist eine neue Standseilbahn vom Congress Innsbruck über das Löwenhaus zum Alpenzoo und Einmündung in die bestehende Trasse im Bereich der jetzigen Bergstation.

Die Pendelbahn von der Hungerburg auf die Seegrube und von dort weiter auf das Hafelekar wird auf der bisherigen Trasse erneuert. Die Entwürfe für alle neuen Bauten stammen von Star­architektin Zaha Hadid, die schon das neue Bergiselstadion geplant hat. Die denkmalgeschützten Tal- und Bergstationen der Nordkettenbahn werden vom Tiroler Architekturbüro Schlögl & Süß behutsam dem neuen Projekt angepasst.

Die veranschlagten Investitionskosten für den Neubau der Hungerburgbahn sowie für die Modernisierung der Nordkettenbahn betragen derzeit Euro 51,2 Mio. (exkl. USt.).
In diesen Kosten sind neben den reinen Baukosten auch der Aufwand für die Architektur, Planung, Planungs- und Baumanagement, Beweissicherung, Vermessung, Erkundungsprogramme, jurist­ische, finanzielle und touristische Beratung, Projektentwicklungs- und abwicklungskosten sowie Versicherungskosten enthalten. Inkludiert sind auch die Kosten für die zusätzliche Station Löwenhaus von Euro 4,3 Mio. (exkl. USt). Rund Euro 37,1 Mio. trägt die Stadt bei, die ihrerseits Zuschüsse des Tourismusverbandes und des Landes Tirol erhält, der Investor STRABAG wird Euro 14 Mio. beisteuern.

Auch eine Sanierung der alten Hungerburgbahn wurde eingehend geprüft. Die Expertisen haben jedoch ergeben, dass die Bahn von Grund auf erneuert werden müsste, was letztlich Kosten in ähnlicher Höhe wie für die neue Bahn verursacht hätte. Außerdem liegt die Talstation der alten Hungerburgbahn verkehrstechnisch sehr ungünstig.

Nach dem Ja des Gemeinderates wird in der optimistischen Variante da­von ausgegangen, dass die erforderlichen Bewilligungen im Sommer 2005 vorliegen. Die Bauzeit beträgt im optimistischen Fall rund 1,5 Jahre. Damit könnte die neue Bahn Ende Dezember 2006/Jänner 2007 in Betrieb genommen werden.

Bei diesem Szenario kann die bisherige Hungerburgbahn bis Jahresende 2005 in Betrieb bleiben. Die Sektion 2 der Nordkettenbahn würde mit Baubeginn Frühjahr 2005 umgebaut, der Betrieb bei der Sektion 1 würde im Februar 2006 eingestellt.

Die Trasse der neuen Standseilbahn auf die Hungerburg beginnt unmittelbar beim Hauptzugang zum Congress Innsbruck. Sie führt zunächst ca. 400 Meter unterirdisch unter dem Rennweg zur Zwischenstation Löwenhaus. Vom Löwenhaus quert die Bahn den Inn über eine rund 240 Meter lange Schrägseilbrücke. Danach taucht die Trasse unter dem Hohen Weg in den Weiherburgtunnel ein, der nach ca. 445 Metern beim Alpenzoo wieder ans Tageslicht führt.

Die Station Alpenzoo befindet sich 24 Meter über Grund. Die Passagiere kommen über einen Aufzug bzw. eine Treppe zu einem Fußweg. Von dort sind es dann noch ca. 200 Meter zum Zoo. Die beiden Standseilbahnfahrzeuge begegnen sich in diesem bergmännisch vorgetriebenen Tunnel. Vom Ausgang des Weiherburgtunnels führt die Bahntrasse über eine rund 450 Meter lange brückenähnliche Stahlkonstruktion Richtung Hungerburg und mündet kurz vor der Bergstation in die Trasse der bestehenden Hungerburgbahn ein. Das bestehende Stationsgebäude wird abgetragen und durch ein neues von der Architektin Zaha Hadid ersetzt.

Zwei starke Partner werden die Geschicke der Bahn leiten: Stadt Innsbruck und die STRABAG AG. Derzeitiger Betreiber der Bahnen ist die Innsbrucker Nordkettenbahnen GmbH (INKB). Mit Beschluss des Gemeinderates vom 17.12.2004 hat die Stadt Innsbruck 51 Prozent an die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG abgegeben. Die gesamte Anlage wird an die STRABAG verpachtet. Als Betreiber gründet sie dafür die Nordpark Errichtungs- und Betriebs GmbH. Geschäftsführer wird STRABAG-Projektleiter Dr. Herwig Schwarz.













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